Yoga an Voll- und Neumond

Ashtanga Yoga hat die interessante und einzigartige Tradition, an Tagen des Voll- und Neumondes die «Moondays» genannt werden, auf die physikalische Praxis zu verzichten.

Moondays sind wie kleine Kurzferien für Ashtanga Praktizierende. Es ist ein Tag um etwas Ruhe und Erholung zu haben, schlicht und einfach. Aber hinter diesen nur kleine Kurzferien, steckt eine viel grössere Bedeutung dahinter.

Aber woher kommen diese sogenannten Moondays überhaupt?

Da andere Yoga-Stile sich nicht davon abhalten an Mondtagen zu praktizieren, und Untersuchungen gezeigt haben, hat Krishnamacharya (Vater des modernen Yogas) in seinen Schriften und den Lehren seiner anderen Schüler die Mondtagen nicht erwähnt. 

K. Patthabi Jois (Guruji, Meister des Ashtanga Yogas) war ein Vedischer. Brahmanen haben bestimmte Traditionen, denen sie an den Mondtagen, Ritualen, Bäder und Zeremonien folgen müssen. Sie nehmen sich viel Zeit und rituelle Reinheit, damit es kein «Arbeitstag» ist. Ich vermute, das ist der usrpüngliche Grund, warum Guruji an Mondtagen kein Ashtanga Yoga lehrte. Vielleicht übertrug sich diese Gewohnheit auf seinen Unterricht.

Der Einfluss der Mondtage auf die menschliche Anatomie.

An den Tagen des Voll- und Neumondes sind Sonne und Mond so ausgerichtet, dass sie eine grössere Gravitationskraft auf die Planeten ausüben. Der menschliche Körper besteht zu 70% – 80% aus Wasser. Auch unser Körper wird durch die Gravitationskräfte des Mondes beeinflusst, genauso wie es bei Gezeitenzyklen auf die Gewässer auf der Erde wirkt.

„Practicing Ashtanga Yoga over time makes us more attuned to natural cycles. Observing moon days is one way to recognize and honor the rhythm of nature so we can live in greater harmony with it.“ -Tim Miller

Diese energetische Kraft beeinflusst uns als Menschen und kann unsere Praxis sowohl geistig als auch körperlich beeinflussen. Wir können dazu neigen, unruhig zu werden, übermässig emotional zu werden und uns nicht geerdet fühlen, einige werden sogar vom Schlaf abgehalten. 

Mondtage erfordern Selbstreflexion, Meditation oder einfach nur einen Kurzurlaub von körperlichen Betätigung. Da wir aus dem Ashtanga Yoga täglich praktizieren kann dies sehr anstrengend sein und eine zusätzliche Auszeit kann ein Segen sein. 

Mondtage in meinem Yogaunterricht.

Da ich selbst die Ashtanga Yoga Tradition praktiziere und die Moondays ehre. Füge ich diese Mondtage auch in meinen Yogaunterricht ein. Jedoch bleiben wir nicht komplett von der physikalischen Yogapraxis weg. Wie sehen diese Mondtage in meinem Unterricht aus? Dich erwartet eine leichte fliessende Praxis zum Wohlfühlen, die dir dabei hilft, dich mit deinem Körper und Geist zu verbinden und dich in der sanften und beruhigenden Serie zu bewegen. Meditative Übungen mit langen tiefen Asana Stellungen sowie achtsame Entspannung innerhalb jeder Haltung mit bewusster Atemübung. Längeres halten der Asana Stellungen, erhöht die Dehnungstoleranz, beruhigen das Nervensystem und schaffen Vertrauen in deinem Körper. Moonday Klassen bringen dich zur Ruhe und das Gefühl eines Kurzurlaubes für Körper und Geist.

Darum finde ich, diese Mondtage zu ehren, ist ein schönes Ritual.